AUTISMUS
Autismus ist eine genetisch vererbte Störung mit erheblichen Verzögerungen in der Kommunikation und Interaktion sowie restriktiven Interessen, deren Symptome in den ersten drei Lebensjahren auftreten. Es wurde erstmals 1943 von Leo Kanner beschrieben. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, die später diagnostiziert wird. Die Prävalenz von Autismus in der Gesellschaft liegt bei etwa 1 %. Es kommt häufiger bei Jungen als bei Mädchen vor. Autismus ist eine genetisch vererbte Störung und es wurden viele damit zusammenhängende Gene gefunden. Die Forschung zu diesem Thema geht weiter. Da kein spezifisches Gen für Autismus gefunden wurde, ist eine pränatale Diagnose nicht möglich. Wenn ein Geschwisterkind Autismus hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch das andere Geschwisterkind Autismus hat, höher als in der Gesellschaft. Für diese Familien ist es wichtig, genetische und psychiatrische Beratung zu erhalten. Familien wenden sich wegen Sprachverzögerung und Hörverlust meist an Polikliniken. Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, Zwangsstörung, Tic-Störung, depressive Störungen, Angststörungen und Schlafstörungen sind die anderen psychiatrischen Störungen, die am häufigsten mit Autismus einhergehen. Neben der Behandlung von Autismus ist die Behandlung dieser Erkrankungen wichtig und ihre Behandlung beeinflusst den Verlauf positiv. Autismus kann mit Entwicklungsverzögerungen aufgrund verzögerter Sprache, mit früh einsetzender Schizophrenie aufgrund der Tatsache, dass man sich in der eigenen Welt befindet, und mit reaktiven Bindungsstörungen aufgrund der Fernsehsucht verwechselt werden.
NORMALE SOZIALE UND EMOTIONALE ENTWICKLUNG
Babys beginnen ab einem Monat, Blickkontakt mit Mama und Papa aufzunehmen. Mit dem Beginn des Blickkontakts beginnt das soziale Lächeln. Im Alter von etwa 4 Monaten reagiert er, wenn er in den Armen gehalten wird. Die Trennungsangst von den Eltern beginnt etwa im neunten Lebensmonat und erreicht ihren Höhepunkt etwa im Alter von etwa 1,5 Jahren. Ab einem Alter von 9 Monaten beginnt sich die Nachahmungsfähigkeit zu entwickeln. Ab dem 1. Lebensjahr interagiert er/sie mit Gleichaltrigen. Er beginnt, ein Geschäft aufzubauen. Ab seinem 3. Lebensjahr spielt er sinnvolle und vorgegebene Spiele mit Gleichaltrigen. Ab dem 4. Lebensjahr beginnt er, die Gefühle der Menschen um ihn herum zu verstehen. Die oben genannten Zeiten sind Richtwerte.
AUTISMUS-SPEKTRUM-SYMPTOME
ALTER ZWISCHEN
Probleme beim Blickkontakt
Nicht hinsehen, wann angerufen
Reagiert nicht auf Lächeln und Rufen
Mangelnde Entwicklung der Nachahmungsfähigkeiten
Glücklich, allein zu sein
Mangelnde Angst vor Fremden
Verzögerung bei den Sprechfähigkeiten
Nicht ansprechbar sein, wenn er hochgehoben wird
In seiner eigenen Welt
ZWISCHEN 2–3 JAHREN
Zwischen 0–1 Jahren Zusätzlich zu den Symptomen:
Verzögerung beim Sprechen wird offensichtlich
Bedeutungsloses, leeres Lachen
Dumpfer Blick
Einschränkung in Gestik und Mimik
Vorliebe, alleine zu spielen
Extreme Sensibilität oder Fehlen von 5 Sinnen ( z. B. Unbehagen bei Geräuschen, wählerischem Essen, Unbehagen bei Gerüchen, Unbehagen bei Berührung, Unwohlsein mit der Kleidung, die er/sie trägt...)
Wiederholtes motorisches Verhalten (z. B. auf Zehenspitzen gehen, hin und her oder nach links und rechts schwanken, in die Hände klatschen, den gleichen Weg hin und her gehen...)
Übermäßiges Interesse an nicht-funktionalen Gegenständen (z. B.: rotierendes Spielzeug, Waschmaschine, elektronische Gegenstände, Autokennzeichen...)
3-5 JAHRE
Zusätzlich zu den Symptomen, die in früheren Lebensaltern beobachtet wurden
Unfähigkeit, Freundschaften aufzubauen
Neue Wörter in der Sprache erfinden
/> Sich wiederholende Gespräche
Schwierigkeiten, ein Gespräch zu beginnen
Lieber allein sein und spielen
Keine sinnvollen Spiele mit Gleichaltrigen
DIAGNOSE
Es erfolgt durch eine detaillierte klinische Untersuchung. Um andere Diagnosen auszuschließen, können ein Hörtest und ein Schlaf-EEG erforderlich sein.
BEHANDLUNG stark>
Psychosoziale Unterstützung, individuelle Aufklärung, Behandlung von Begleiterkrankungen, Familienbildung sind wichtig.
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