Übertragungsfokussierte psychodynamische Psychotherapie bei Borderline-Persönlichkeitsstörung

Theoretische Grundlagen

Das Hauptziel der psychodynamischen Behandlung von Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsorganisation besteht darin, sich mit den verinnerlichten, sich ständig wiederholenden, krankhaften Verhaltenspathologien und Objektbeziehungen des Patienten auseinanderzusetzen zu chronischen Stimmungs- und kognitiven Pathologien. Beinhaltet Ersatz. Aus der Perspektive der Objektbeziehungspsychoanalyse lässt sich dieser Prozess wie folgt beschreiben: Rejektive und primitiv verinnerlichte Objektbeziehungen werden aus einem Zustand, der nur in „gut“ und „schlecht“ unterteilt ist, in eine reife, integrierte und flexiblere Form geheilt. Dieser Prozess findet statt, indem die Übertragung und der Widerstand gegen die Interpretation von Tendenzen zu dieser Spaltung untersucht werden. Hier ermöglicht die Interpretation die Integration und (Re-)Verinnerlichung der getrennten guten und schlechten Teile.

Nach Waldinger (1987) basiert die psychodynamische Psychotherapie bei Borderline-Patienten auf folgenden Prinzipien:

1. Behandlung. Es ist notwendig, die Stabilität der Bedingungen/des Rahmens von Zeit zu Zeit zu verbessern

2. Es ist notwendig, die therapeutische Bewältigung im Kontext der Borderline-Patienten aktiver zu gestalten Reflexionsmechanismen, Verzerrungen und Probleme bei der Bewertung der Realität. Dies bedeutet, dass der psychodynamische Therapeut bei Borderline-Patienten im Vergleich zu neurotischen Patienten mehr Sprache verwenden und den Patienten zu mehr verbaler Teilnahme ermutigen muss.

3. Der psychodynamische Therapeut muss sich mit den „feindlichen“ maladaptiven Verhaltensweisen des Patienten auseinandersetzen und Haltungen mit einem toleranten Ansatz. und negative Übertragungen müssen offengelegt und bearbeitet werden.

4. Das selbstverletzende Verhalten des Patienten muss durch Erklärungen und Konfrontationen zunehmend unmöglich gemacht werden, und dieser Zustand der Schädigung muss nun erreicht werden Ich-Dyston werden. Daher sollten die sekundären Krankheitserfolge allmählich verschwinden.

5. Kommentare sollten verwendet werden, um eine Brücke zwischen den Emotionen und Verhaltensweisen des Patienten zu schlagen und dem Patienten zu helfen.

6. (abhängig vom fünften Artikel) Auf diese Weise ist es möglich, dass der Patient nur auf der Grundlage seiner Emotionen und Impulse lebt und verhindert, dass der Patient sich selbst, anderen und der Therapie schadet.

7. At Der Beginn der Therapie, insbesondere JETZT Kommentare, die auf „ICH“ und „HIER“ basieren, sollten stärker hervorgehoben werden, und Kommentare, die auf der biografischen Geschichte des Patienten und „DORT UND DANN“ basieren, sollten weniger hervorgehoben werden.

8. Psychodynamik Der Psychotherapeut sollte die Gegenübertragungsgefühle sorgfältig überwachen.

Die übertragungsfokussierte Psychotherapie (AOP) basiert auf der Objektbeziehungstheorie von Otto Kernberg. Dieser Ansatz basiert auf der britischen Tradition der Objektbeziehungstheorie (Fairbairn und Guntrip) und zunächst auf der Tradition der Impuls- und dann der Ich-Psychologie. Er wurde in den 60er und 70er Jahren in der Menninger Clinic in Amerika zur Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Insbesondere durch seine Auseinandersetzung mit dem Konzept des „spaltenden“ Abwehrmechanismus leistete Kernberg einen wesentlichen Beitrag zu den Grundlagen des Verständnisses schwerer Persönlichkeitsstörungen. Objekt- und Selbstdarstellungen, die nicht als Stimmungen integriert oder distanziert werden können, werden entweder übermäßig idealisiert oder abgewertet, um das Selbst des Patienten zu schützen, und der Patient führt diese Idealisierung oder Abwertung entweder auf sich selbst oder auf andere Menschen zurück. Dies erklärt viele der klinisch hervorstechenden Symptome bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungen (z. B. Diskontinuität in emotionalen und zwischenmenschlichen Beziehungen).

Der Ausgangspunkt hierbei ist, dass der Patient pathologische, verinnerlichte Beziehungen aus der Vergangenheit aufrechterhält, die er pflegt im Hier und Jetzt. Es ist eine Idee, die unbewusst wiederholt wird. Diese unbewussten Konflikte sind im Kontext von Objektbeziehungen in der Persönlichkeit des Patienten verankert. Diese Objektbeziehungen wirken sich nicht nur auf die Gegenwart aus, sondern drängen sich auch auf die vom Patienten erlebte Realität auf (Zwang zur Wiederholung von Beziehungen). Obwohl internalisierte Objektbeziehungen bei gesunden und neurotischen Menschen eine gewisse Kontinuität aufweisen und in der Regel sowohl positive als auch negative Aspekte umfassen (partielle Objektbeziehungen), steht ein Spaltungsphänomen im Zentrum der Objektrepräsentationen und Selbstrepräsentationen des Patienten. Die Schwierigkeit bei der Therapie dieser Patienten liegt in den schnellen Veränderungen von einem Ende zum anderen in Form von partiellen Objektbeziehungen, die vom Patienten oft nicht wahrgenommen werden.

Basiskomponenten von AOP

Therapeutischer Eintrag „Kanäle“

Es gibt drei Zugangsstile, die es dem Therapeuten ermöglichen, den Patienten auf intellektuelle und empathische Weise zu erreichen, und diese werden Kanäle genannt. Um diese Kanäle wirklich zu öffnen, bedarf es einer offenen, vorurteilsfreien und akzeptierenden Haltung/Haltung, die einer klassischen „frei schwebenden Aufmerksamkeit“ nahe kommt. Kanäle:

1. Verbale Kommunikation (Was erzählt der Patient?, Assoziationen, Träume usw.)

2. Handlungen und Emotionen des Patienten (Wie erzählt er? Mimik, etc.)

3. Die Gegenübertragungsgefühle des Therapeuten (Welche Gefühle löst der Patient in mir aus?)

Verbale Kommunikation allein (Kanal 1) reicht oft nicht aus, insbesondere bei stark gestörten Patienten Borderline-Patienten, die noch für eine ambulante Behandlung geeignet sind, weil das zentrale Material gespalten sein kann und daher der Kanal nahe dem Bewusstsein möglicherweise nicht zum Vorschein kommt.

Die übermäßige Offenheit einiger Borderline-Patienten kann paradoxerweise Widerstand bedeuten /strong>und weisen auf einen Mangel an Vertraulichkeit basierend auf Vertrauen hin.

Ziele

Dazu wurden vier zentrale, aufeinander aufbauende Ziele definiert Der Patient kann übertragungsbasierte Deutungen in sein eigenes inneres System integrieren und wie er versucht, Angsterlebnisse durch Spaltung zu vermeiden, kann im Rahmen der Selbsttherapie aufgezeigt werden. Diese Ziele begleiten die gesamte Therapie als „inneres Lasso“.

Ziel 1: Identifizierung dominanter Objektbeziehungen

Die Probleme, die in der Übertragungsbeziehung auftreten zwischen dem Patienten und dem Therapeuten. Metaphorische Interpretation von Beispielen dominanten (primitiv-partiellen) Objektbeziehungsverhaltens und deren Darstellung dem Patienten.

Erster Schritt: Desorganisation lernen und tolerieren

Wenn ein Therapeut mit einem Borderline-Patienten arbeitet, muss der Borderline-Patient oft zu Beginn der Therapie gelernt haben, dass er/sie möglicherweise in eine spirituelle und mentale Verwirrung hineingezogen wird. Obwohl der Patient zur Therapie kommt, um Hilfe zu holen, erlebt der Therapeut Verhaltensmuster, als wäre diese Therapie eine feindselige Situation, eine Bedrohung oder ein Prozess mit ungewissem Anfang und Ende, der chaotisch ist und ihm keinen Nutzen bringt. Der Therapeut muss die Erfahrung haben, dieses Durcheinander zu ertragen, denn diese Motive enthalten viele Informationen und Der Therapeut muss in der Lage sein, sich den negativen Emotionen des Patienten zu stellen.

Zweiter Schritt: Dominante Objektbeziehungen diagnostizieren

Verlassen Sie sich immer auf Darstellungen der inneren Welt des Patienten kann nur indirekt beobachtet werden. Der beste Weg, sich ihm zu nähern, besteht darin, die verschiedenen Rollen, die es spielt, zu erfassen und zu begreifen. Mit der Zeit muss der Therapeut in der Lage sein, eine Reihe typischer Rollen, die der Patient in einer Abfolge oder Reihenfolge spielt, zu erkennen, sie für sich selbst zu benennen und mit Adjektiven zu beschreiben. Um die Entstehung dieser Rollen besser zu verstehen, benötigt der Therapeut Informationen über die Emotionen, Wünsche und Probleme im Leben des Patienten, vor denen er oder sie Angst hat oder sich Sorgen macht. Der Therapeut erweitert seine Beobachtung, indem er seine Aufmerksamkeit auf innere Zustände lenkt, die den Patienten betreffen. Beispiele hierfür sind dem Patienten fremd erscheinende Gefühlszustände oder intensive Gefühlszustände, das Aufkommen selbstauferlegter Bedürfnisse oder Fantasien, eine Rolle zu übernehmen oder aufzugeben. Damit werden dominante Objektbeziehungen immer deutlicher bzw. sichtbar. Wichtig hierbei ist, auf Bereiche zu achten, in denen eine Einigung mit dem Patienten erzielt werden kann.

Dritter Schritt: Benennen der Rollen

Sobald die Rollen festgelegt sind Klar genug, der Therapeut definiert diese Rollen auf eine Weise, die ausdrucksstark ist und die Beziehung bereichert. Er sollte es benennen. Sinnvoll ist hier, dass der Therapeut auf den richtigen Moment wartet, nämlich den Moment, in dem der stürmische emotionale Zustand des Patienten in Bezug auf diese Rolle nachlässt oder sich abmildert, so dass der Patient etwas Distanz zu dieser Rolle gewinnen kann. Der Therapeut sollte diese Benennung nicht pauschal, sondern im Gegenteil anhand individueller, patientenspezifischer Unterschiede erläutern. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass die Entstehung der Überzeugungen und Akzeptanzen des Patienten in Bezug auf diese Rolle erklärt wird. Als eine Form des Ansatzes kann es bei der Bildung dieser Rolle die Emotionen des Patienten mit den Selbst- und Objektrepräsentationen verbinden. Manchmal können Patient und Therapeut auf diese Weise durch die metaphorische Benennung dieser Rollen eine immer engere und gemeinsame therapeutische Sprache finden. Wichtig hierbei ist, dass der Therapeut dem Patienten eine Hypothese vermittelt, nicht eine endgültige Realität. Auch dies sollte dem Patienten erklärt werden. Auch wenn diese Hypothese falsch ist oder nicht passt, sollte dem Patienten auf diese sehr akzeptierende Weise „Ja, Sie haben Recht“ gesagt werden.

Vierter Name m: Auf die Reaktionen des Patienten achten

Unabhängig davon, ob der Patient diese dem Patienten gezeigten aktiven Rollenpaare akzeptiert oder ablehnt, geht es von diesem Moment an darum, sich auf die Assoziationen zu konzentrieren Der nächste wichtige Schritt besteht darin, sich beim Patienten oder den Veränderungen in seiner Interaktion mit dem Therapeuten abzuzeichnen. Die genaue Identifizierung der bisherigen dominanten Objektbeziehungen des Patienten führt entweder zu einer weiteren Stärkung dieser Rollen oder, in einer scharfen Wendung, zu einer Distanzierung von ihnen, die der Therapeut sieht. Durch die eingehende Reflexion des Patienten hat dieser das Gefühl, dass sein emotionaler Zustand richtig erkannt und definiert wird, und dies führt den Patienten dazu, neue Beispiele in dieser Verhaltensrichtung zu assoziieren. Durch eine genaue Benennung ist es auch möglich, neue Therapiethemen oder bislang nicht geäußerte Assoziationen in die Therapie einzubringen. Auf diese Weise wird die Grundlage für die Erinnerung an völlig neue und andere Objektbeziehungen in den folgenden Therapiestunden geschaffen.

Zweck 2: Beobachtung und Interpretation der Rollenveränderungen des Patienten

Die Reaktion des Patienten auf sich selbst oder seinen Therapeuten. Unbewusste und gestörte Selbst- und Objektrepräsentationen müssen diagnostiziert und analysiert werden: Der Therapeut definiert Rollenpaare. Zum Beispiel die Opfer-Täter-Rolle. Bei diesen Rollenpaaren handelt es sich häufig um die Dualität von Selbst und Objekt, die beim Rollentausch des Patienten aktiv bleibt, wobei diese Rollen sowohl im Selbst als auch im Objekt durch die Prozesse der Projektion und Absorption verschoben werden. Ein solcher Rollentausch steckt oft hinter einem plötzlichen Gefühl beim Therapeuten („Ich habe den Anschluss verpasst“ oder „Ich kann diesen Patienten nicht mehr verstehen“)

Im Verlauf der Therapie Es wird deutlich, dass die Selbst-Objekt-Dualität im inneren psychischen System nicht nur als völlig unabhängige, geteilte, fragmentierte Komponenten existiert; Im Gegenteil, es wird dem Patienten deutlich, dass es im Zusammenhang mit anderen unbewussten Dualitäten weiterhin besteht. Diese Dualitäten, die in der Therapie deutlicher werden, können aus triebtheoretischer Sicht als unterschiedliche Pole intrapsychischer Konflikte um libidinöse und aggressive Zuschreibungen interpretiert werden. S

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