Was ist Anorexia nervosa?

Der Begriff Anorexia nervosa bedeutet auf Griechisch „Appetitlosigkeit“. Anorexia nervosa ist die schwerste Essstörung. Sie weist einen verlängerten Krankheitsverlauf und die höchste Sterblichkeitsrate aller psychiatrischen Erkrankungen auf. Sie ist gekennzeichnet durch eine Einschränkung der Energieaufnahme und einen daraus resultierenden erheblichen Gewichtsverlust, Angst vor Gewichtszunahme und ein verzerrtes Körperbild, was zu Kachexie und damit verbundenen medizinischen Folgen führen kann. Es dauert oft Jahre, bis sich Patienten mit Anorexia nervosa dauerhaft erholen. Ein Viertel der erwachsenen Patienten entwickelt im weiteren Verlauf eine persistierende Form der Erkrankung und ein Drittel der Patienten bleibt langfristig von anhaltenden Symptomen betroffen. Die langfristigen Ergebnisse einer Anorexia nervosa vor der Adoleszenz sind günstiger. Aufgrund ihres schweren und langwierigen Verlaufs stellt Anorexia nervosa eine hohe emotionale und wirtschaftliche Belastung für Patienten, Pflegekräfte und die Gesellschaft im Allgemeinen dar. Bei Anorexia nervosa kommt es zu langanhaltendem Hungergefühl. Die Folgen des Hungerns können insbesondere bei Kindern und Jugendlichen negative Auswirkungen auf die Knochendichte, das Wachstum und die Gehirnreifung haben. Viele Patienten sind von komorbiden psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst- oder Zwangsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Stimmungsschwankungen und Essstörungen betroffen. Bei Anorexia nervosa besteht aufgrund der Art der Erkrankung eine starke Ambivalenz hinsichtlich Gewichtszunahme und Genesung. Dadurch wird der Heilungsprozess erschwert und verlangsamt. Um die Heilungschancen der Patienten zu erhöhen, sollten alle Personen, die mit dieser Krankheit zu tun haben, gut über die Art und die Herausforderungen der Behandlung von Anorexia nervosa informiert sein.

DSM-V (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders-V) diagnostische Kriterien für Anorexia nervosa sind wie folgt:

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