Unterschiede im Gehirn von Frauen und Männern

Das Gehirn eines erwachsenen Menschen wiegt durchschnittlich etwa 1,5 kg (Parent und Carpenter, 1995). Es misst ungefähr 1130 cm3 bei Frauen und 1260 cm3 bei Männern, es gibt jedoch erhebliche individuelle Unterschiede. Das männliche Gehirn ist etwa 10 % größer als das weibliche Gehirn und 11–12 % schwerer als das weibliche. Männliche Köpfe sind außerdem etwa 2 % größer als weibliche (Ho et al., 1980). Dies liegt an den größeren körperlichen Merkmalen von Männern.

Sprachbereich

Die beiden Hauptbereiche beim Sprechen, Broca- und Wernicke-Bereich, sind deutlich größer Frauen. MRT-Studien haben gezeigt, dass Frauen im Broca-Bereich 23 % mehr Volumen und im Wernicke-Bereich 13 % mehr Volumen haben als Männer (Schlaepfer et al., 1995). Es gibt auch einen Unterschied zwischen Männern und Frauen, da ein Teil der linken Hemisphäre für Sprache und Handbewegungen verantwortlich ist. In einer anderen Studie wurde festgestellt, dass das Volumen des Wernicke-Areals bei Frauen 18 % größer ist als bei Männern, und das kortikale Volumen des Broca-Areals war bei Frauen 20 % größer als bei Männern. Bei Frauen ist der frontale (vordere) Bereich wichtiger als der hintere Bereich, sodass Probleme beim Sprechen häufiger auftreten, wenn der vordere Teil der linken Hemisphäre geschädigt ist. Bei Männern tragen die Bereiche gleichmäßiger bei. Während das Gehirn von Frauen verbale Sprache in beiden Gehirnhälften gleichzeitig verarbeitet, neigen Männer dazu, sie nur auf der linken Seite zu verarbeiten (Shaywitz et al., 1995).

Emotionen ausdrücken

Männlich orientierte Köpfe haben Schwierigkeiten, Gefühle auszudrücken. Dies liegt daran, dass Männer nur die rechte Hemisphäre nutzen. Männliche Gehirne trennen Sprache auf der linken und Emotionen auf der rechten Seite, während die Emotionen von Frauen in beiden Hemisphären angesiedelt sind. Diese Situation erklärt, warum es für Männer schwierig ist, ihre Gefühle auszudrücken. (Geary, 1998, S.153).

Denken

Männer scheinen mit ihrer grauen Substanz voller aktiver Neuronen zu denken. Frauen denken mit weißer Substanz, die mehr als nur Verbindungen zwischen Neuronen enthält. Auf diese Weise ist das Gehirn einer Frau etwas komplexer, und diese Verbindungen können dazu führen, dass das Gehirn einer Frau schneller arbeitet als das eines Mannes. Bei Frauen sind Teile des Frontallappens für die Problemlösung und Entscheidungsfindung sowie die Regulierung von Emotionen verantwortlich Der limbische Kortex, der für die Gehirnwäsche verantwortlich ist, ist größer. Bei Männern sind der parietale Kortex, der an der Raumwahrnehmung beteiligt ist, und die Amygdala, die das Sexual- und Sozialverhalten reguliert, größer (Hoag, 2008). Männer und Frauen greifen für die gleiche Aufgabe unterschiedlich auf unterschiedliche Teile des Gehirns zu. In einer Studie wurden Männer und Frauen gebeten, unterschiedliche Wörter zu sagen. Während Männer nur einen kleinen Bereich auf der linken Seite des Gehirns zur Bewältigung der Aufgabe nutzten, nutzte die Mehrheit der Frauen Bereiche auf beiden Seiten des Gehirns (Kolata, 1995). Allerdings sprachen sowohl Männer als auch Frauen diese Wörter gleich gut aus, was darauf hindeutet, dass es für das Gehirn mehr als eine Möglichkeit gibt, das gleiche Ergebnis zu erzielen.

Funktionelle Unterschiede

Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nur in ihren körperlichen Merkmalen und Fortpflanzungsfunktionen, sondern auch in vielen anderen Merkmalen, einschließlich ihrer Lernprozesse, ihrer Sprachentwicklung und der Art und Weise, wie sie intellektuelle Probleme lösen. Geschlechtsspezifische Unterschiede wurden bei den kognitiven Funktionen und der Gehirnstruktur beobachtet. Diese Unterschiede können auf verschiedene genetische, hormonelle und umweltbedingte Faktoren zurückgeführt werden, stellen jedoch keinen allgemeinen Vorteil für beide Geschlechter dar. Es ist bekannt, dass Männer und Frauen unterschiedliche Fähigkeiten in bestimmten kognitiven Funktionen aufweisen, die nichts mit Unterschieden im allgemeinen Intelligenzniveau zu tun haben. Witleson (1995) kam zu dem Schluss, dass Menschen ihre „bevorzugten kognitiven Strategien“ basierend auf den Fähigkeiten anwenden, die sie besitzen. Frauen und Männer denken unterschiedlich, es wird aber auch davon ausgegangen, dass sie unabhängig vom Geschlecht unterschiedliche Denkweisen haben. Männer und Frauen nutzen offenbar unterschiedliche Teile des Gehirns, um Erinnerungen zu kodieren, Emotionen zu spüren, Gesichter zu erkennen, bestimmte Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Es ist bekannt, dass die emotionale Entwicklung und die kognitiven Fähigkeiten, insbesondere die visuell-räumlichen Fähigkeiten, zwischen Männern und Frauen unterschiedlich sind. Es hat sich gezeigt, dass die beiden Hemisphären im männlichen und weiblichen Gehirn bei einigen kognitiven Aufgaben unterschiedlich funktionieren.

Infolgedessen weisen männliche und weibliche Gehirne in jeder Lebensphase anatomische, funktionelle und biochemische Unterschiede auf. Diese Unterschiede sind auf eine Kombination genetischer und hormoneller Ereignisse zurückzuführen. Es beginnt früh während der Entwicklung und setzt sich während der gesamten Lebensspanne eines Individuums fort und ist an vielen Funktionen sowohl für die Gesundheit als auch für die Krankheit beteiligt. Geistige und emotionale Gesundheit sind für ein gesundes Altern äußerst wichtig. Bei der Untersuchung der Gehirnstruktur und -funktion müssen geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigt werden. Es könnte Ärzten und Wissenschaftlern dabei helfen, neue diagnostische Instrumente zur Erforschung von Gehirnunterschieden zu entdecken. Für die Interpretation klinischer Bildgebungsstudien ist es wichtig, die normale Gehirnentwicklung und die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu verstehen.

 

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