Die Salzlösung und die Zellflüssigkeiten spielen im Raum zwischen der aktiven und der passiven Elektrode die Rolle eines elektrischen Leiters. HF-Energie regt Natriummoleküle an und erzeugt ein hochkonzentriertes, ionisiertes Feld, das als leuchtend orangefarbenes Licht erscheint. Ionisierte Partikel verfügen über ausreichend Energie, um organische Molekülbindungen aufzubrechen und so das Schneiden und Koagulieren von Gewebe bei niedrigen Temperaturen (40–70 °C) zu ermöglichen. „Coblation“ oder „kontrolliertes Schneiden“ ist ein Verfahren, das für die Exzision und Entfernung von Weichgewebe entwickelt wurde.
Das Coblator-System ist darauf ausgelegt, HF-Energie an die Elektrodenelemente zu liefern, die sich am distalen Ende des sterilen Geräts befinden -gebrauchte Sonden. Der zwischen dem Elektrodenelement und der einfallenden Elektrode fließende Strom sorgt für ein lokales Energiefeld. Durch diese Anordnung wird Energie mit minimaler Schädigung des umliegenden Gewebes bereitgestellt. In anderen Systemen, die wir monopolar nennen, gibt es am Geräteende nur eine aktive Elektrode. Der Strom fließt von der aktiven Elektrode durch den Körper des Patienten zum am Körper des Patienten befestigten Rückleitungspad. Dadurch wird deutlich mehr Energie durch den Körper des Patienten und das umliegende Gewebe geleitet.
Das Coblator-System funktioniert, indem es HF-Energie durch eine leitfähige Flüssigkeit (z. B. normale Kochsalzlösung) leitet, die sich in der Nähe des Gewebes befindet oder mit diesem in Kontakt steht behandelt werden. Die leitfähige Flüssigkeit bildet eine dünne Schicht zwischen den aktiven und Rückelektrodenelementen. Im Coblate-Modus verwandelt sich die leitfähige Flüssigkeit bei ausreichender Energiezufuhr in eine Dampfschicht (Plasma), die energiereiche Partikel enthält. Wenn hochenergetische geladene Teilchen mit dem Gewebe in Kontakt kommen, kommt es durch den Zerfall der Moleküle zu einem Gewebezerfall.
Im Vergleich zu herkömmlichen elektrochirurgischen Methoden verursacht diese Art der Operation eine relativ niedrigere Temperatur im Behandelten Bereich, also die Umgebung ohne Behandlung. Kollaterale thermische Schäden sind begrenzt. Die Funktion des Geräts ist anders, wenn zwischen der/den aktiven Elektrode(n) und dem Zielgewebe eine niedrige Spannung angelegt wird. In diesem Fall liegt das elektrische Feld unter dem für die Plasmaschichtbildung erforderlichen Grenzwert und es entsteht Widerstandswärme im Gewebe.
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