Sehr geehrte Kunden, die Panikstörung oder Panikattacke, wie sie im Volksmund genannt wird, ist eine in unserem Land weit verbreitete Angststörung, deren Behandlung fast ausschließlich medikamentös erfolgt. Eine der mir und vielleicht allen Psychiatern täglich am häufigsten auf meiner Website gestellten Fragen lautet: „Ich habe viele Medikamente eingenommen, aber sie haben nicht geholfen oder ich habe nur teilweise davon profitiert. Wie können Sie helfen?“ Es stellt sich die Frage. Nach der Einnahme vieler Medikamente mit sehr ähnlicher und unterschiedlicher Wirkung geraten unsere Patienten in Verzweiflung und fühlen sich hilflos.
Psychotherapie ist eine der wirksamsten Methoden, die eine schnelle und dauerhafte Sensibilisierung und Veränderung in der Behandlung von Panikattacken ermöglicht. Bei der Psychotherapie wird sich der Patient der Umstände bewusst, in denen er sich befindet, und der Situationen, die ihn daran hindern, diese Zustände zu ändern. Ein Panikattackenpatient hat eine sensible, großzügige, detailorientierte, perfektionistische Persönlichkeitsstruktur, die auf die andere Person ausgerichtet ist. Es sind Menschen, die es gewohnt sind, moralische und körperliche Lasten zu tragen. Das Bewusstsein für die Persönlichkeit, die Aufnahme verschiedener Verhaltensstile in das Repertoire sowie die Unterstützung und Sensibilisierung für die Belastungen, von denen die Person glaubt, sie nicht ändern zu können, tragen zur Lösung des Problems bei. Durch Therapie und Experimente kann sich die Person schnell von dieser Persönlichkeitsstruktur lösen und die Panik dauerhaft loswerden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von Medikamenten zur Behandlung von Panikattacken zwar sehr verbreitet ist, aber nur begrenzte Vorteile bringt. Im Gegenteil Nach allgemeiner Meinung kann eine Psychotherapie den Patienten bereits in 1-2 Sitzungen entlasten und eine dauerhafte Wirkung erzielen. Neben der Gestaltpsychotherapie, die ich häufig anwende, kommen analytische, kognitive Verhaltenstherapien etc. zum Einsatz.
Eine medikamentöse Behandlung sollte bei notwendigen und geeigneten Patienten ergänzend zur Psychotherapie eingesetzt werden. In Notfällen kann zunächst eine medikamentöse Behandlung und dann eine medikamentöse Therapie plus Psychotherapie in Betracht gezogen werden. Angesichts der Realitäten in unserem Land und der begrenzten psychiatrischen Versorgung kann man jedoch davon ausgehen, dass der Drogenkonsum noch eine Zeit lang ein eigenständiges Phänomen bleiben wird.
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